Juli 27, 2024

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NSU 2.0: Was wir über das verdächtige Paar wissen

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E.spezifische Spur. Fast zwei Jahre nach der ersten rechtsgerichteten E-Mail mit NSU 2.0 haben die Ermittler zwei Verdächtige ins Visier genommen. Am Montagnachmittag gab die Frankfurter Staatsanwaltschaft bekannt, dass zwei Personen vorübergehend in Bayern festgenommen worden seien.

Auch wenn das Duo wieder frei ist, gibt es immer noch den Verdacht eines Verbrechens. Die Rolle der im Skandal Beschuldigten wegen der illegalen Datenanfragen von Hesia-Polizisten, ob sie nun wirklich die Haupttäter sind oder nicht nur Trittbrettfahrer, ist noch nicht klar.

Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass die Identifizierung der Verdächtigen möglicherweise nur einen Teil des Puzzles beantwortet. Die wichtigsten Fragen und Antworten für die neuen Entwicklungen:

Wer sind die beiden Verdächtigen?

Der Schwerpunkt liegt auf einem Paar aus Bayern: einem 63-jährigen ehemaligen Polizisten und seiner 55-jährigen Frau. Sie werden beschuldigt, E-Mails mit beleidigenden, hasserfüllten und bedrohlichen Inhalten an die Öffentlichkeit gesendet zu haben. Unter den Empfängern befanden sich mehrere Politiker.

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Nach Angaben der Staatsanwaltschaft war der Ehemann in der Vergangenheit wegen richtig motivierter Verbrechen erschienen. Laut WELT gab es auch Anstiftung und Beleidigung. Nach Angaben der Süddeutschen Zeitung arbeitete der ehemalige Polizist auch als Autor des rechten Internetportals Politically Inaccurate.

Das Ehepaar wurde am vergangenen Freitag in Landshut von der Hessischen Kriminalpolizei und der bayerischen Polizei festgenommen.

Warum wurde das Paar freigelassen?

Die Staatsanwälte waren am Montagnachmittag über die Nachricht, dass das Ehepaar freigelassen worden war, irritiert. Dies bedeutet: Die Ermittler sehen derzeit keine Bedingungen für einen Haftbefehl, es gibt keinen “dringenden Verdacht auf ein Verbrechen”, sagte Generalstaatsanwalt Nissen.

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Der Freispruch bedeutet jedoch nicht, dass die Gebühren vom Tisch sind. Im Gegenteil: Der Verdacht bleibt bestehen. Bei der Durchsuchung des Hauses des Paares wurden Datenträger beschlagnahmt. Die Ermittler hoffen, dass die Bewertung zusätzliche Informationen liefert.

Es wird behauptet, dass der beschuldigte ehemalige Beamte in Gesprächen mit verschiedenen Medien jegliche Verantwortung abgelehnt habe. Dementsprechend äußerte der Ehemann den Verdacht, dass jemand offenbar absichtlich die falschen Spuren hinterlassen hatte. Auf die Frage der Frankfurter Staatsanwältin Nadia Nissen gab es derzeit keine Beweise, die den Verdacht des Mannes stützen könnten.

Was bedeutet das für den gesamten Prozess?

Laut WELT handelt es sich bei den Ermittlungen gegen das Ehepaar derzeit um sechs Drohbriefe, die in den letzten Wochen an die Öffentlichkeit geschickt wurden. Weitere Untersuchungen sollten zeigen, ob der Angeklagte auch für zusätzliche Drohbriefe von NSU 2.0 verantwortlich gemacht werden kann.

Die Ermittler der hessischen Ökobilanz haben Informationen zu insgesamt etwa 70 rechtsextremistischen Drohbriefen, die ab Ende Sommer 2018 mit dem Akronym “NSU 2.0” an verschiedene Empfänger verschickt wurden. Es ist auch wichtig, Verhaftungen zu klassifizieren: Bedrohungen wurden per E-Mail verschickt Adressen.

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WELT erhielt mehrere der Drohbriefe. Eine Adresse, die weiterhin angezeigt wird, ist beim russischen E-Mail-Anbieter Yandex registriert – und enthält eine böse Beleidigung der Türken. Es wird behauptet, dass deutsche Ermittler in Russland Rechtsbeistand beantragt haben – schließlich ohne Erfolg.

Seit mehreren Wochen stellen die Ermittler einen Anstieg der Anzahl bedrohlicher E-Mails fest. In einigen Fällen akzeptieren sie Trittbrettfahrer, die wahrscheinlich nichts mit den ursprünglichen Haupttätern zu tun haben. Auf Anfrage bestätigte Generalstaatsanwalt Nissen, dass das Ehepaar, das jetzt angeklagt ist, auch Reiter sein könnte. Dies ist nicht ausgeschlossen.

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Gleichzeitig untersuchen die Ermittler, inwieweit die Verdächtigen möglicherweise Teil eines Netzwerks waren. Die Tatsache, dass der Ehemann ein ehemaliger Polizist ist, mag von Bedeutung sein – muss es aber nicht sein.

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Die Polizei beschwert sich über einen Skandal

Eines ist sicher: Mindestens drei der 70 Drohbriefe müssen Informationen enthalten, die früher durch Anfordern von Daten bei der hessischen Polizei erhalten wurden. Der Kern des Skandals dreht sich um diesen Verdacht: Es haben sich Beamte versammelt, die illegal Daten auf Polizeicomputern beanspruchen und rechtsextreme Drohungen senden.

“Es muss jetzt geklärt werden, ob das Paar Kontakt zu Hesia-Beamten hatte”, sagte Stefan Mueller (FDP), Mitglied des Hesia-Landtags und Mitglied des internen Ausschusses. Er warnte auch vor voreiligen Schlussfolgerungen aus den Verhaftungen: “Für Stürme der Begeisterung ist es wirklich zu früh.”

Im Rahmen der Ermittlungen wurden in den letzten zwei Jahren eine Handvoll Polizisten im Dienst suspendiert, und mehrere Dutzend werden noch untersucht. Aber es waren meistens zufällige Funde, rechtshändige Chats unter Kollegen, bei Hausdurchsuchungen gefundene Verratsgegenstände der Nazis, rechtsextremistische Aussagen von Polizisten, die auf einer Jahrmarktmesse feierten.

Was sind die Bedrohungen?

Rund 70 E-Mails und Kurznachrichten richten sich an 27 Personen und Institutionen in insgesamt acht Bundesländern. Vor fast zwei Jahren erhielt die Frankfurter Anwältin Seda Basay-Yildiz den ersten Missbrauch der Unterschrift “NSU 2.0”. Bedrohliche E-Mails, deren anonyme Autoren sich auf die Morde an der Terroristengruppe NSU (National Socialist Dungeon) beziehen.

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Bassei-Yildiz hat eine von drei Drohungen im Zusammenhang mit Datenanfragen von der Hesia-Polizei erhalten. Betroffen waren neben ihr die Kabarettistin Idil Baidar und die hessische linke Politikerin Janine Whistler.

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Wissler erhielt am 15. Februar dieses Jahres die erste Morddrohung in seinem Posteingang, sehr spezifisch, sehr schlecht, mit vertraulichen Angaben. Seitdem sind sieben weitere E-Mails eingegangen.

Baidar erhielt die erste Drohung im März 2019. Damals lautete die Botschaft, dass sie Deutschland verlassen sollte, während sie noch lebte. Signiert: “SS Obersturmbannführer” – genau wie in anderen bedrohlichen E-Mails.

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