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Weil fordert eine Lösung für alle Flüchtlinge aus Moria NDR.de – Nachrichten

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Status: 11.09.2020 21:41 – NDR 1 Niedersachsen

Asylsuchende schlafen am Straßenrand in der Nähe des verbrannten Flüchtlingslagers Moria.  © union photo / dpa Foto: Petros Janakouuris

Nach dem Brand im Flüchtlingslager Moria auf Lesbos haben die Menschen keinen Schutz mehr und lagern nicht mehr auf den Straßen oder in den umliegenden Wäldern.

Nach den Bränden der das Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos zerstörteZehn europäische Länder wollen 400 minderjährige Flüchtlinge aufnehmen. 100 bis 150 müssen nach Deutschland kommen. Zu wenig, sagt niedersächsischer Ministerpräsident Stefan Weil (SPD). „Wir sprechen derzeit über 12.000 Menschen in Moria, die buchstäblich auf der Straße leben“, sagte er am Freitag gegenüber dem Radiosender. „Antenne Niedersachsen“. Weil bat um eine Lösung für die anderen Flüchtlinge, die sich in dieser „schrecklichen Situation“ befinden. Da es für alle europäischen Länder unrealistisch ist, sich an der Aufnahme des Volkes zu beteiligen, plädiert er für eine „Koalition wohlmeinender EU-Partner“.








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Seehofer kündigt einen weiteren Schritt an

Wie Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) am Freitagabend sagte, arbeitet die Bundesregierung daran, schnell mehr Migranten aus Moria aufzunehmen. Die Aufnahme von 400 unbegleiteten Minderjährigen ist nur der erste Schritt. Der zweite Schritt wird folgen. „Persönlich ist es für mich sehr wichtig, eine schnelle Lösung für Familien mit Kindern zu finden“, sagte Seehofer. Ein gemeinsames Schreiben des deutschen Ratsvorsitzes und der EU-Kommission an die EU-Mitgliedstaaten ist in Vorbereitung. Seehofer hatte zuvor im Bundestag gewarnt: „Wenn wir als Bundesrepublik Deutschland glauben, dass wir das europäische Asylproblem selbst lösen können, dann wird 2015 eine Wiederholung sein.“ Denn dann wird es keine europäische Lösung geben. Er betonte auch, dass die Unterstützung vor Ort auf der Insel das Wichtigste sei. Laut EU-Vizepräsidentin Margaritis Shinas muss in Moria ein „Zentrum“ eingerichtet werden, das die EU unterstützen will.

Der DGB fordert Rändelschrauben für EU-Verweigerer

Unterdessen drängt der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) auf Konsequenzen innerhalb der Europäischen Union. „Europa braucht endlich eine gemeinsame Strategie für die Aufnahme von Flüchtlingen“, sagte DGB-Chef Rainer Hoffman. „Neue Zeitung Osnabrück“. Die EU muss den Mitgliedstaaten, die sich geweigert haben, Flüchtlinge aufzunehmen, einen Daumen hoch geben. Er schlägt vor, die EU-Hilfe für diese Länder zu reduzieren. Alternativ glaubt er, dass ein Fonds möglich ist, in dem diese Länder zahlen können, was später für Länder von Vorteil ist, die Flüchtlinge aufnehmen. Kein Land sollte „die gesamte Hilfe aus Brüssel sammeln und dann seine Aufgaben in der gemeinsamen Flüchtlingspolitik umgehen“, forderte Hoffman. Europäische Solidarität ist keine Einbahnstraße.

Der niedersächsische Flüchtlingsrat benötigt dringend Pflege

Hilfsorganisationen und Menschenrechtsorganisationen fordern auch die Aufnahme obdachloser Flüchtlinge in europäische Länder. In einem am Freitag vom niedersächsischen Flüchtlingsrat herausgegebenen Brief heißt es: „Die peinliche Lage im Lager und die Brandkatastrophe sind das direkte Ergebnis einer gescheiterten europäischen Flüchtlingspolitik – jetzt muss die EU endlich den Betroffenen helfen.“ Die Organisatoren des Briefes bestehen darauf, den Katastrophenschutz zu aktivieren. Anstatt Menschen in Moria mit offenen Polizeikräften festzunehmen, sollte ihre Erste Hilfe garantiert werden.

Oberbürgermeister erklären ihre Bereitschaft

In einem anderen Brief erklärten die Bürgermeister von zehn deutschen Städten, darunter Hannover, Göttingen und Oldenburg, sie seien bereit, Flüchtlinge aufzunehmen. Sie schickten einen gemeinsamen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Bundesinnenminister Seehofer. Der Oberbürgermeister von Göttingen, Rolf-Georg Köhler (SPD), sagte, Moria könne und sollte nicht länger das schlechteste Beispiel für eine europäische Flüchtlingspolitik sein. Laut einem Sprecher des Staatlichen Empfangsdienstes in Niedersachsen hat das Transitlager Friedland auch die Fähigkeit, Menschen aus Moria aufzunehmen.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen Aktuell | 11.09.2020 | 20.00.

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