März 19, 2024

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Kommt es auf Gene an?

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Die Regulierung des Körpers eines bestimmten Gens ist mit einem verringerten Risiko verbunden, nach einer schrecklichen Erfahrung eine posttraumatische Belastungsstörung zu entwickeln. Insbesondere die traumatischen Erinnerungen an die Erfahrung sind weniger ausgeprägt.

Geringeres PTBS-Risiko bei stärkerer Regulation von NTRK2

Die Regulierung des Körpers eines bestimmten Gens ist mit einem verringerten Risiko verbunden, nach einer schrecklichen Erfahrung eine posttraumatische Belastungsstörung zu entwickeln. Insbesondere die traumatischen Erinnerungen an die Erfahrung sind weniger ausgeprägt. Dies wurde von Forschern der Universität Basel in der Zeitschrift PNAS angegeben.

Traumatische Erlebnisse wie ein Unfall, Vergewaltigung oder Folter können tief in das Gedächtnis eindringen und auch Jahre später Symptome einer posttraumatischen Belastungsstörung verursachen. Das Stresshormon Cortisol spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung dieser Gedächtnisprozesse. Dies wird durch Untersuchungen des Forschungsteams von Prof. D.Sc. Dominic de Cuerwen von der Universität Basel.

In der vorliegenden Arbeit haben die Forscher von de Querwein die Gene, die an der Cortisol-Signalübertragung beteiligt sind, genauer untersucht. Sie bestimmen, wie stark diese Gene durch sogenannte Methylgruppen am Molekül der genetischen Zusammensetzung der DNA chemisch reguliert werden. Vanya Vukojevic, eine der ersten Autoren der Studie, untersuchte diese Methylierung der DNA in zwei Gruppen von Traumaopfern, nämlich 463 Überlebenden des ugandischen Bürgerkriegs und 350 Überlebenden des Völkermords in Ruanda.

In beiden Gruppen hatten Personen mit einer stärkeren Regulation des NTRK2-Gens ein geringeres Risiko, eine posttraumatische Belastungsstörung zu entwickeln. Umgekehrt konnten die Forscher eine hohe Wahrscheinlichkeit ausschließen, dass das Trauma selbst zu einer veränderten Regulation dieses Gens führen würde: Es gab keinen Zusammenhang zwischen der Schwere des Traumas und dem Grad der DNA-Methylierung, was darauf hindeutet, dass letzteres bereits vor dem Trauma existierte.

Schwächeres Gedächtnis

Mehrere wichtige Studien haben bereits gezeigt, dass das NTRK2-Gen eine wichtige Rolle bei der Gedächtnisbildung spielt. Tatsächlich haben in der vorliegenden Studie Menschen mit einer stärkeren Regulation dieses Gens weniger traumatische Erinnerungen. Die Forscher fanden auch heraus, dass der Regulierungsmechanismus – dh. DNA-Methylierung am NTRK2-Gen – ist auch mit dem Gedächtnis in einer Kontrollgruppe von 568 nicht traumatisierten Personen assoziiert. Menschen mit einem höheren Methylierungsgrad dieses Gens konnten sich nicht an Bilder erinnern, die sie zuvor gesehen hatten. Darüber hinaus zeigten sie während Gedächtnistests eine veränderte Gehirnaktivität in Regionen, an die man sich unbedingt erinnern sollte.

Die Ergebnisse legen nahe, dass eine erhöhte Regulation des NTRK2-Gens die Gedächtnisbildung verringert. Infolgedessen sind schreckliche Erlebnisse weniger tief im Gedächtnis verankert, und somit wird das Risiko einer posttraumatischen Belastungsstörung verringert. Die Forscher hoffen, dass der offene Mechanismus zur Entwicklung neuer Therapien beitragen wird. Sie könnten auch bei vorbestehenden posttraumatischen Belastungsstörungen nützlich sein und verhindern, dass wiederkehrende schreckliche Erinnerungen das traumatische Gedächtnis weiter festigen.

Die vorliegende Studie ist Teil des Basler Genetischen Gedächtnisprojekts der Forschungsplattform für molekulare und kognitive Neurowissenschaften unter der Leitung von Prof. Andreas Papasotiropoulos und Prof. Dominic de Cuerwen. Ziel ist es, die Ergebnisse der Grundlagenforschung so schnell wie möglich auf klinische Projekte zu übertragen.

Diese:
Wanja Wukojewew, David Coynel, Navid Reza Jafari, Virginia Freitag, Thomas Elbert, Iris-Tatiana Kolasa, Sarah Wilkery, James L. McGoff, Andreas Papasotiropoulos und Dominic J.-F. de Cuerwen. Die Methylierung von NTRK2 wurde in zwei afrikanischen Kohorten von Traumaüberlebenden mit einem verringerten PTBS-Risiko in Verbindung gebracht. PNAS (2020), doi: 10.1073 / pnas.2008415117

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