Win Win Twin Towers / kister scheithauer gross architekten und stadtplaner
2 min readWin Win Twin Towers / kister scheithauer gross architekten und stadtplaner
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„Win Win“ heißen zwei 19-geschossige Türme in der Speditionstraße in Düsseldorf, ergänzt durch ein sechsgeschossiges „Lofthaus“, das die erste Wohnnutzung im sogenannten „Medienparadies“ Düsseldorf darstellt. Das Turmpaar, das mit einem „Teppich“ aus farbigen Betonplatten dazwischen einen öffentlichen Raum zum Wasserbecken überspannt, ragt aus der markanten Silhouette des Hafens heraus, dessen Spitzen von einer grün verwitterten Metallfassade umhüllt sind.
Die Dachgärten stehen den Anwohnern zur Verfügung, bieten einen weiten Blick auf den Rhein und die Stadt und kompensieren, was der Nachtbetrieb des Hafenkraftwerks in puncto Schallschutz mit sich bringt: Nach 22 Uhr schließen sie automatisch. Mit einer Prallwandkonstruktion ist jedoch eine direkte Entlüftung möglich. Da die Rahmenbedingungen Balkone obsolet machen, erschließt eine zweitürige Loggia den Tageswohnraum.
Designer Johannes Kister erklärt das Konzept: „Die Optik der beiden Wohnhochhäuser entspricht nicht dem aktuellen Trend. Dies ist auf Auflagen zur Emissionsvermeidung zurückzuführen. Ab 22 Uhr schließen die Fenster automatisch, eine direkte Lüftung ist nur noch mit Lamellenkonstruktion möglich, was die Balkone unwirtschaftlich machte Diese Randbedingungen führten zu einem Hochhaus mit einer raffinierten französischen Fenstertür, die bis zu 30 cm über dem Boden führt zweitürige Loggia ist tagsüber geöffnet.
Zum Ausgleich wird die Spitze des Turms – statt der Technikräume – in eine begrünte Dachterrasse für alle Bewohner umgewandelt; im Sinne eines offenen Gemeinschaftsgartens in Korrespondenz zu den Gemeinschaftsbereichen im Erdgeschoss mit Rezeption, Fitness und Café-Lounge. Dieses Merkmal wurde im Entwurf aufgegriffen – mit der grünlich verwitterten Metallfassade auf den Türmen, die den Dachgarten mit Glaspaneelen, aber einem offenen Dach umschließen.
Eine aufklappbare tektonische Fassade, die aus drei Ziegeln in unterschiedlichen Ziegelfarben gefertigt ist, bildet einen ruhigen Brunnen, der auf einem anthrazitfarbenen Sockel ruht. Zwei Türme erstrecken sich wie zwei Glockentürme im Quadrat zum Wasserbecken zwischen ihnen. Die Mitte des Platzes ist mit einem „Teppich“ aus farbigen Betonplatten bedeckt, die von den Obergeschossen aus ins Auge fallen. Zwei Hochhäuser – so unterschiedlich im Düsseldorfer Hafen – nicht aus Glas und Granit, sondern aus warm getönten Backsteinstrukturen, die das vertikale Volumen selbstverständlich in die präzisen Fassaden des Stadtraums einordnen.“
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