Von starren Räumen zu flexiblen Räumen: Die Grenzen moderner Büroeinrichtungen neu definieren
4 min readVon starren Räumen zu flexiblen Räumen: Die Grenzen moderner Büroeinrichtungen neu definieren
Während wir weiterhin durch die anhaltende Pandemie navigieren, wurde die Zukunft von Büros und Arbeitsplätzen ausgiebig diskutiert. Einige unmittelbare Auswirkungen sind jedoch klar: Das starre, hauptsächlich Büromodell wurde schnell durch hybrides Arbeiten ersetzt, wobei Anpassungsfähigkeit und Komfort zu den Hauptprioritäten wurden. Obwohl die langfristigen Folgen möglicherweise nicht klar sind, müssen Unternehmen daher sicherlich das richtige Gleichgewicht zwischen traditionellen und Remote-Methoden finden, um die Effizienz und das Wohlbefinden der Mitarbeiter zu fördern. Aus gestalterischer und architektonischer Sicht wird sich die Nachfrage auf flexible Arbeitsumgebungen konzentrieren, die Kreativität, Produktivität und Komfort fördern, sowie die damit verbundenen technologischen, wirtschaftlichen und nachhaltigen Herausforderungen.
In diesem Sinne der berühmte Stuhlhersteller Wagnerentwickelte gemeinsam mit den Architekten Titus Bernhard und Andreas Weissenbach das Wagner Design Lab im süddeutschen Langenneufnach. Nach neuen Arbeits- und Lifestyle-Modellen lässt sich der Raum flexibel vom Showroom bis zum Büro nutzen und präsentiert die Unternehmensmarke „Wagner Living“, indem die Grenzen des modernen Workspace ausgelotet und neu definiert werden.
Das schwimmende Gebäude und seine vielfältigen Funktionen
Am Anfang stand eine Idee: Das Wohnhaus der Familie Wagner, das als Showroom der Marke diente, sollte mit einem scheinbar homogenen und minimalistischen Rechteckkörper umgebaut werden. Das Projekt versucht, die Grenzen des Designs zu erweitern und besteht aus einem Stahlüberbau, der von schlanken Trägern getragen wird, die es dem Volumen ermöglichen, hoch über dem ursprünglichen Gebäude zu schweben. Zusätzlich zu den 160 Tonnen Stahl haben die Architekten die größten Glasscheiben der Welt eingebaut; vier Platten mit dreifacher Isolierung sedak Glas, jedes mit den Maßen 3,04 x 19,21 Meter, was einzigartige Maschinen und eine hochqualifizierte Installation erforderte. So wirkt die transparente, rahmenlose Glasfassade wie ein riesiges Schaufenster, das die Silhouetten von Wagner-Stühlen und -Möbeln präsentiert.
Im Inneren des Glaspavillons spannt sich das Gebäude ohne einen einzigen Stützpfeiler weit auf und schafft so eine luftige Erscheinung, die mit den Ausblicken in die Natur verschmilzt. Als Fallstudie für ein kompromisslos modernes Büro fungiert der Innenraum als anpassungsfähiger und flexibler Raum, der mithilfe eines innovativen Baukastensystems eine Vielzahl von Funktionen erfüllen kann.
Vom Regal bis zum Raumteiler: ein modulares System mit unendlich vielen Konfigurationen
Um eine flexible Umgebung zu gewährleisten, hat der deutsche Designer Stefan Diez ein zeitgemäßes Büromöbelsystem namens „D2“ entworfen, das den offenen weißen Raum des Design Lab strukturiert. Basierend auf einem Baukasten mit Aluminiumprofilen, Verbindern und Wabenplatten lassen sich die Elemente zusammenstecken und ohne Schrauben montieren. Neben der Bildung eines riesigen Regals, das die Modelle der Wagner Living-Stühle präsentiert – darunter die Familie D1 –, die mattschwarzen D2-Paneele werden in einem neun Meter langen Tisch präsentiert (der eingelassene Kabelkanäle enthält) und als Trennwände verwendet, um das Wohnzimmer vom Rest des Raums zu trennen.
Daher ist das modulare System eine langlebige, leichte Konfiguration, die einfach für endlose Konfigurationen installiert werden kann – und sich daher entsprechend an sich ändernde Umgebungen anpassen lässt. Ob Regale, Möbel oder Raumteiler, das System ermöglicht den Wagner-Mitarbeitern aus den Bereichen Marketing, Design und Innenarchitektur eine flexible Nutzung des Design Labs als Alternative zum Homeoffice und für kreative Arbeiten aller Art. Und in Kombination mit der großen Länge des offenen Raums ermöglichen die klaren Linien des D2-Systems einen ungestörten Blick auf die Landschaft und verstärken das beruhigende Raumgefühl.
Um seine Vielseitigkeit zu testen, wurde das D2-System im Rahmen der auch im MAKK-Museum in Köln implementiert „Aktueller Arbeitsbereich“ Exposition. In enger Zusammenarbeit mit Stefan Diez und Wagner entwickelten Studierende der Universität Objekte und Möbel als Antwort auf gegenwärtige und zukünftige Arbeitsformen. Jedes Projekt wurde in einer eigenen regalähnlichen Box aus D2-Platten präsentiert, die schnell zusammengebaut und nach der Belichtung wieder auseinandergebaut wurden.
Hin zu flexiblen Arbeitsplätzen, die Kreativität, Nachhaltigkeit und Wohlbefinden fördern
Zweifellos durchläuft der Arbeitsplatz, wie wir ihn einst kannten, einen Paradigmenwechsel – und Architektur und Design müssen in der Lage sein, darauf zu reagieren. Gerade in diesen unruhigen Zeiten müssen Büroumgebungen eine Vielzahl von Funktionen beherbergen, um die Bedürfnisse nach Zusammenarbeit und Wohlbefinden zu erfüllen und gleichzeitig mehr Effizienz, Nachhaltigkeit und Kreativität innerhalb eines Arbeitsplatzes zu fördern. Es ist daher wichtig, weiterhin Produkte und Materialien zu erforschen, die diese Kriterien erfüllen, wie unkonventionell sie auch sein mögen.
Innovationen wie das D2-System scheinen diesen ersten Schritt zu tun, aber es gibt noch viele weitere Möglichkeiten zu erkunden. Tatsächlich wird Wagner in naher Zukunft einen Konfigurator anbieten, der es ermöglicht, ein D2-Möbelsystem digital zu entwerfen, auf spezifische Kundenwünsche einzugehen und die Tür zu nachhaltigeren und wiederverwendbaren Materialien zu öffnen. Wenn wir uns also die Zukunft des Arbeitsplatzes vorstellen, sollte der Fokus darauf liegen, Grenzen neu zu definieren, neue Technologien zu implementieren und Flexibilität gegenüber starren, traditionellen Modellen zu priorisieren – nur dann können wir gesündere und bessere Arbeitsumgebungen anstreben.
Weitere Informationen zu innovativen Möbelkonzepten für den modernen Arbeitsplatz finden Sie unter besuchen Sie diesen Link.
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